
Die Kunst des 2. Jahrhunderts in Indonesien ist ein Schatz trove voller beeindruckender Werke, die uns Einblicke in die religiösen, politischen und sozialen Strukturen der damaligen Zeit bieten. Während viele Künstler dieser Epoche anonym blieben, ist es möglich, durch archäologische Funde und historische Aufzeichnungen einige Namen zu rekonstruieren.
In diesem Kontext möchte ich Ihnen “Der Ganesha-Tempel”-Relief vorstellen. Dieses Relief, welches sich heute im Nationalmuseum von Jakarta befindet, stammt aus der Hand des Künstlers Taruno. Obwohl wir wenig über Tarunos Leben wissen, spricht die Qualität dieses Reliefs für seine herausragende Meisterschaft.
Das Relief selbst ist ein Meisterwerk der indonesischen Kunst des 2. Jahrhunderts und zeigt Ganesha, den Gott mit dem Elefantenkopf, inmitten eines epischen Kampfes gegen Dämonen. Die Szene ist voller dynamischer Bewegung, detaillierter Schnitzereien und symbolischer Bedeutung.
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Ganesha: Der Überwinder von Hindernissen
Im Zentrum des Reliefs steht Ganesha, der Sohn Shivas und Parvatis, in all seiner Herrlichkeit. Seine elefantartige Gestalt mit dem mächtigen Rüssel, den großen Ohren und den flinken Augen symbolisiert Weisheit, Stärke und den Sieg über Hindernisse. In seinen vier Händen hält er seine traditionellen Attribute:
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Die Akshamala: Eine Rosenkranz-ähnliche Kette, die auf die spirituelle Entwicklung Ganeshas hinweist.
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Das Modak: Ein süßer Leckerbissen, der symbolisiert, dass Ganesha auch für Genüsse und materiellen Wohlstand steht.
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Die Khanda: Eine
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Axt, die den Sieg über Hindernisse und Dämonen repräsentiert.
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Der Varada Mudra: Eine Geste mit einer offenen Hand, die Segen und Schutz symbolisiert.
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Der Kampf gegen das Böse
Um Ganesha herum tobt ein heftiger Kampf gegen eine Horde von Dämonen. Diese dämonischen Wesen sind in verschiedenen Gestalten dargestellt: einige haben tierische Züge, andere erinnern an Menschen mit verzerrten Gesichtern. Sie verkörpern die negativen Kräfte, welche den göttlichen Frieden und das Gleichgewicht der Welt bedrohen.
Die Kampf-Szene ist detailreich geschnitzt und zeigt die dynamische Energie des Kampfes. Ganesha kämpft mutig gegen die Dämonen, seine Axt schwingend und seinen Rüssel als Waffe nutzend.
- Symbolismus und Bedeutung
Das Relief “Der Ganesha-Tempel” ist nicht nur ein beeindruckendes Kunstwerk, sondern auch ein tiefergreifender Kommentar zur kosmischen Ordnung. Der Kampf zwischen Ganesha und den Dämonen symbolisiert den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, Licht und Dunkelheit.
Ganesha verkörpert in diesem Zusammenhang die göttliche Macht, welche das Böse überwindet und die Ordnung der Welt wiederherstellt. Das Relief kann als Mahnung verstanden werden, dass selbst in Zeiten der Finsternis Hoffnung besteht und die Götter uns beschützen.
Die Technik und Materialien des Reliefs
Taruno verwendete für sein Meisterwerk Stein als Material. Wahrscheinlich handelte es sich um vulkanischen Tuffstein, der in Indonesien reichlich vorhanden war. Der Künstler beherrschte die Technik der Relief-Schnitzerei perfekt: er schuf detaillierte Konturen, modellierte Körperformen und vermittelte durch den Einsatz von Licht und Schatten eine eindrucksvolle Tiefe.
Die Farbigkeit des Steins wurde zusätzlich durch natürliche Pigmente betont, welche die Szene noch lebendiger erscheinen lassen.
Material | Beschreibung |
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Tuffstein | Vulkanisches Gestein, leicht zu bearbeiten |
Natürliche Pigmente | Farbstoffe aus Pflanzen und Mineralien zur Betonung der Details |
Das Relief “Der Ganesha-Tempel” – ein Zeitfenster in die Vergangenheit
Dieses Relief bietet uns nicht nur eine faszinierende Darstellung des Gottes Ganesha, sondern auch einen wertvollen Einblick in die Kunst und Kultur Indonesiens im 2. Jahrhundert. Die Detailtreue der Schnitzerei, die dynamische Komposition und die symbolische Bedeutung lassen auf die hohe Kunstfertigkeit des Künstlers Taruno schließen.
Das Relief “Der Ganesha-Tempel” ist ein zeitloses Meisterwerk, welches uns auch heute noch fasziniert und zum Nachdenken anregt.